„Die Qualität des Lebens im Alter entscheidet sich vor Ort“, so lautet die Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums zur Vorstellung des 7. Altenberichts. Bislang lauteten die demografischen Herausforderungen: Wir werden weniger, bunter und älter. Inzwischen wissen wir, dass die Bundesbevölkerung in den nächsten Jahren durch die gestiegene Zuwanderung doch nicht schrumpfen wird. Deshalb wird der rasante Anstieg der älteren Bevölkerung neben den Integrationsaufgaben durch Zugewanderte die entscheidende demografische Herausforderung.
In jeder Kommune werden künftig deutlich mehr Ältere leben und diese sind im Durchschnitt gesünder, gebildeter und auch noch finanziell besser ausgestattet als frühere Rentnergenerationen. Dies sind genau die Voraussetzungen für Engagementpotenziale, die zur Steigerung der kommunalen Lebensqualität genutzt werden können.
Ältere wollen sich zunehmend an der Gestaltung der kommunalen Lebensverhältnisse beteiligen, was sich auch an der überdurchschnittlichen Beteiligung an Wahlen sehr deutlich zeigt.
Doch wie kommen wir von dieser Erkenntnis zur Umsetzung von Maßnahmen?
- Eine solide Datenbasis ist Voraussetzung für eine strategische Bearbeitung dieses Themas und hier liefert unser Wegweiser Kommune umfangreiche Daten für Kommunen ab 5000 Einwohner/innen.
- Kommunen mit weniger als 5000 Einwohner/innen finden unter sozialplanung-senioren.de ein hilfreiches Instrumentarium zur Ermittlung, Bewertung und Nutzung entsprechender kommunaler Kennzahlen und Indikatoren. Außerdem finden Sie hier Fragebögen zur Befragung von Senior/innen nach ihren Lebenslagen und Bedarfen, denn oftmals sind weitere Daten nötig, die durch Befragungen älterer Menschen gewonnen werden.
- Diskussion der Daten sowie eine Einschätzung der aktuellen und künftigen kommunalen Problemlagen zur Entwicklung von Lösungsideen in speziellen Workshops. In dieses Veranstaltungsformat sollten Vertreter/innen relevanter lokaler Einrichtungen mit dem Ziel einer verbesserten Lebensqualität für ältere Menschen in ihrer Kommune einbezogen werden. Der Ablauf eines Workshops ist hier
Initiiert durch die Workshops entsteht in fast allen Fällen mehr bürgerschaftliches Engagement für unterschiedliche seniorenpolitische Themen. Dies können mehr gesundheitsfördernde oder kulturelle Angebote für Ältere, aber auch unterstützende Nachbarschaftshilfe bis hin zur kurzfristigen Pflegeunterstützung nach einem Krankenhausaufenthalt sein.
Viele zukunftsorientierte Bürgermeister/innen haben auch ohne die Erkenntnisse des 7. Altenberichts schon Maßnahmen für eine neue kommunale Seniorenpolitik umgesetzt und deren Potenziale genutzt. Diese Gemeinden profitieren z. B. von einem gestiegenen bürgerschaftlichen Engagement, von der überdurchschnittlichen Wirtschaftskraft älterer Menschen oder von ihrer stärkeren gesellschaftlichen Teilhabe, so dass die älteren Menschen einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel und die Altersarmut leisten.
Jede Kommune hat ihre individuellen Herausforderungen und muss daher eigene Lösungen entwickeln. Hier gilt es die Potenziale der Älteren zu nutzen.
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