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19. Juni 2020

Warum ist die Pendlerstatistik Ihrer Kommune – nicht nur für Corona – wichtig?

Wenn man – wie ich in Bielefeld – direkt neben dem Corona-Hotspot Kreis Gütersloh wohnt, hört man in vielen Diskussionen von der Angst, dass die Pandemie auch massiv auf Bielefeld übergreift und diese Ängste bestehen auch in den angrenzenden Kommunen.

Ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung können Berufspendler sein und für den Corona-Hotspot Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der Einpendler nach unserem Wegweiser von 2006 mit 53,5 % auf 61,6 % in 2018 deutlich angestiegen. Mehr als 60 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendeln also zur Arbeit nach Rheda-Wiedenbrück ein, wohnen aber außerhalb von Rheda-Wiedenbrück. Diese Entwicklung verdeutlicht für Corona das gestiegene Risiko einer Ausbreitung in benachbarte Kommunen durch Berufspendler.

Aber auch die hohe Zahl der beruflichen Auspendler birgt ein Risiko zur Ausbreitung und auch hier zeigt der Corona-Hotspot Rheda-Wiedenbrück mit einem Anteil von 63,1 % einen beachtlichen Wert.

 

Für welche weiteren Themen kann die Pendlerstatistik wichtig sein?

Ein- und Auspendler sowie deren Saldo zeigen die Bedeutung der Kommune als Arbeitsort und deren Wirtschaftskraft, wobei größere Kommunen fast immer einen deutlich positiven Einpendlersaldo haben.

Es gibt Kommunen, in denen deutlich über 80 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zur Arbeit in andere Gemeinden pendeln, was mit der Gefahr von Abwanderung oder gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann.

Hier ist z. B. Digitalisierung eine Chance, um neue digitale Arbeitsplätze oder Home-Office im Grünen entstehen zu lassen. Voraussetzung hierfür ist die nötige Infrastruktur.

Digitalisierung ermöglicht aber auch den ÖPNV zu optimieren und bedarfsgerechter zu gestalten. Pendler können entlastet werden, der Individualverkehr kann reduziert werden und die Lebensqualität der Menschen kann gestärkt werden.

Außerdem sind hier natürlich Wirtschaftsförderungsthemen sinnvoll, um die Zahl der Auspendler zu reduzieren.

 

Analyse der Quartiere und Verknüpfung mit anderen Indikatoren macht Sinn

Gerade mittelgroße und größere Kommunen sollten aber die Situation in ihren Quartier oder Sozialräumen analysieren und hier finden Sie weitere Informationen zur Erhebung.

Darüber hinaus ist es hilfreich die Verknüpfung mit anderen Indikatoren vorzunehmen und bei den Pendlerindikatoren kann eine Betrachtung oder die Erhebung zusätzlicher Indikatoren sinnvoll sein:

In den Verlinkungen finden sich meist Karten, die per Mausclick in Diagramme oder Tabellen umgewandelt werden können.

Hieraus können z. B. Schlussfolgerungen für Ziele und Maßnahmen für kommunale Wirtschaftspolitik, gegen Armut oder gegen Abwanderungen gewonnen werden.

Dies sind nur einige Beispiele der kommunalen Indikatoren unseres Wegweisers für Kommunen ab 5.000 Einwohner*innen und für Ihre Kommune können Sie Daten in wenigen Sekunden ermitteln, wenn Sie rechts Rheda-Wiedenbrück durch den Namen Ihrer Kommune ersetzen.

 

 

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