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10. Juni 2021

15 Jahre Wegweiser Kommune – Ein Portal im (demografischen) Wandel

Unsere Jubiläumsreise  geht weiter. Nachdem wir im letzten Beitrag auf die Anfänge im Wegweiser Kommune zurückgeblickt haben, möchten wir heute noch einmal auf die Studien der vergangenen 15 Jahren schauen.

Petra Klug, Leiterin des Projekts „Smart Country – Kommunal.Digital.Vernetzt“, dem auch der Wegweiser Kommune zugeordnet ist, lässt die Themen und Veröffentlichungen der vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren.

 „Ob Verwaltung, Politik oder andere kommunale Akteure: Die Daten des Wegweisers bieten allen Interessierten eine fundierte Grundlage für ihre Planungen und Strategieentwicklungen. Und sie haben nicht zuletzt zahlreiche Auswertungen und Studien in unserer Stiftungsarbeit ermöglicht zu Themen wie Alterung der Gesellschaft oder soziale und regionale Ungleichheiten.“

Und auch Carsten Große Starmann, der den Wegweiser Kommune ebenfalls eine lange Zeit  als Projektleiter begleitet hat, schaut noch einmal positiv auf die Ergebnisse der letzten Jahre zurück.

„Der Wegweiser Kommune war  seiner Zeit schon immer ein klein wenig voraus. Das ist bis heute so: Deutschland ist auf dem Weg zu Open Data und der Wegweiser gehört zu den Wegbereitern. Vor allem ist das Portal aber eine tolle und umfassende Datenquelle. Das zeigen viele Studien, seine Verwendung in der Politik und immer wieder auch das große Medienecho.“

 

Pflege vor Ort – Entwicklung in den Kommunen

Exemplarisch möchten wir in diesem Beitrag auf eine Studie aus dem Jahr 2012 eingehen. Diese wies zur Entwicklung der Pflegebedarfe in Deutschland auf den großen Handlungsdruck für Kommunen im Hinblick auf Versorgungslücken hin. Damals zeigten unsere Vorausberechnungen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um rund 50 Prozent zunehmen wird. Die Entwicklung seit 2012 bestätigt den Trend der Vorausberechnungen.

Während der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung von 2012 (3,1 Prozent) bis 2018 (4,1 Prozent) um 0,7 Prozentpunkte zunahm, entwickelte sich die Zahl im Personalbereich gegenläufig. 2012 gab es bundesweit 840,2 Vollzeitäquivalente stellen pro 1.000 Pflegebedürftige in Pflegeheimen und 170 Vollzeitstellen pro 1.000 Pflegebedürftige in Pflegediensten. Im Jahr 2018 dagegen waren die Zahlen in beiden Bereichen rückläufig (830 Vollzeitstellen pro 1.000 Pflegebedürftige in Pflegeheimen und 150 Vollzeitstellen pro 1.000 Pflegebedürftige in Pflegediensten).

An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass die Zahlen der Pflegevorausberechnung, ebenso wie die der Bevölkerungsvorausberechnung inzwischen veraltet sind und aufgrund der schwierigen Datenlage noch nicht klar ist, wann wir Ihnen diese wieder aktuell zur Verfügung stellen können. Wir arbeiten jedoch mit Hochdruck daran, denn die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt uns, dass sich die Ergebnisse unserer Vorausberechnungen auch in den Kommunen zeigen.

 

Wanderungsbewegungen in Deutschland

Im Jahr 2018 beschäftigte sich die Studie „Trend Reurbanisierung?“ mit dem Wanderungsgeschehen nach Ziel und Herkunft. Wohin wandern die Menschen innerhalb Deutschlands? Das war die Kernfrage, die wir gemeinsam mit dem ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung untersucht haben. Die Ergebnisse zeigten, dass

  • es einen Trend zur Reurbanisierung der Klein- und Mittelstädte gab.
  • Großstädte Bevölkerung an das direkte Umfeld verloren und
  • Eine Entleerung der ländlichen Räume stattfand.

Die Wanderungsbewegungen sind für Kommunen ein wichtiger Baustein bei der Planung von strategischen Prozessen vor Ort. Anhand des Saldos lässt sich beispielsweise sagen, ob aus einer Gemeinde mehr Personen zu- als fortgezogen sind (positiver Saldo) oder umgekehrt (negativer Saldo). Die folgende Karte zeigt auch hier die Entwicklung der vergangenen Jahre für Kreise und kreisfreie Städte in Deutschland (2011 bis 2018). Hier können Sie sich über die Suche auch die Entwicklung für Ihren Kreis anschauen. Oder schauen Sie direkt im Wegweiser Kommune zur Entwicklung Ihrer Gemeinde.

In diesem Jahr arbeiten wir an einer Aktualisierung der Untersuchung aus 2018, um die aktuellen Wanderungsbewegungen in Deutschland zu analysieren. Wir sind gespannt, ob sich diese in den vergangenen vier Jahren verändert haben und freuen uns auf die Veröffentlichung zum Ende des Jahres.

 

Datennutzungen der Nutzer:innen

Neben den Studien, die wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern veröffentlicht haben, freuen wir uns darüber, dass auch viele Nutzer:innen unsere Daten für Ihre Auswertungen und Studien verwenden. Seit 2012 erreichten knapp 1.500 Anfragen zur Verwendung unserer Indikatoren für wissenschaftliche Studien und Auswertungen, unter anderem auch aus den USA, Großbritannien, Italien und den Niederlanden.

Teilen Sie uns gerne mit, wie Sie mit unseren Daten arbeiten!. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.

 

Ausblick

Nachdem wir in den ersten beiden Beiträgen unserer Jubiläumsreihe auf die Entwicklungen der letzten 15 Jahre zurückgeblickt haben, möchten wir den letzten Teil dazu nutzen mit Ihnen in die Zukunft des Portals zu schauen. Ende Juni wird es einen Relaunch des Portals mit vielen Neuerungen geben. Freuen Sie sich auf die Sneekpreview!

 

Bildnachweis: Bertelsmann Stiftung

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  • Andreas Tiefensee wrote on 11.06.2021

    Ich bin gespannt