Die Bilder sind uns noch gut in Erinnerung von dem Tag, an dem die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf offener Straße von einem Messerstecher angegriffen und lebensgefährlich verletzt wurde.
Und nun ist es wieder passiert. In einem Imbiss in Altena, wurde Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein von einem Mann mit einem Messer angegriffen. Zum Glück wurde er gerettet – vom türkischstämmigen Imbissbesitzer und dessen Vater.
In was für einem Land leben wir, wenn Bürgermeister ihres Lebens nicht mehr sicher sind, wenn Mitbürger so von Hass beseelt sind, dass sie ihren Stadtoberhäuptern auf offener Straße das Messer an die Kehle setzen.
Wir müssen genauer hinschauen, dürfen das Ganze nicht als Einzeltaten zweier geistig Verwirrter abhaken. Denn wir wissen: Überall in Deutschland bekommen Kommunalpolitiker und Stadtoberhäupter Droh- und Schmähbriefe. Letztlich sind diese Taten der Gipfel einer beginnenden gesamtgesellschaftlichen Entgleisung. Ausländerfeindlichkeit wird zunehmend hoffähig, Pegida-Geschrei und Gewalt ersetzen Argumente. Die schweigende Mehrheit muss dem etwas entgegensetzen.
Ermutigend ist, dass die Bürgerinnen und Bürger von Altena noch am selben Abend mit Lichtern und Kerzen auf die Straße gingen und ihre Solidarität mit dem Bürgermeister und der Altenaer Flüchtlingspolitik deutlich machten. Ermutigend ist, dass Bürgermeister Holstein sich trotz des Angriffs nicht von seinem Engagement abhalten lässt, sondern weiter machen will. Respekt für seinen Mut und sein Engagement!
Ermutigend ist, dass viele Bürger und Stadtoberhäupter sich öffentlich zur offenen Gesellschaft bekennen.
Wir müssen – jeder für sich an seinem Platz – aufstehen und gemeinsam deutlich machen, dass es uns ernst ist mit unserer Willkommenskultur und unserem Willen zur Integration.
Machen auch Sie mit, bekennen Sie Farbe für die offene Gesellschaft.
Neid und Hass haben ja durchaus Schnittmengen und Andreas Hollstein hat sich wohl beides durch gute Arbeit und ein gutes Team in Altena erarbeitet