Das Team von „Smart Country“ hat inhaltlich den diesjährigen Reinhard Mohn Preis vorbereitet. Kurz vor der Verleihung des Reinhard Mohn Preises 2017 an den früheren Staatspräsidenten Estlands, Toomas Hendrik Ilves, für seine Verdienste um die Digitalisierung in der baltischen Republik, fasst das Team seine Eindrücke aus den vergangenen 1 ½ Jahren zusammen. Was waren persönliche Highlights? Welche Themen bleiben in Erinnerung? Und wie könnte es weitergehen mit Smart Country?
Auf die Frage nach meinen persönlichen Highlights der letzten Monate fällt die Antwort nicht schwer: viel gelernt und viele interessante Menschen kennengelernt. Das hängt sowohl mit dem Thema „Digitale Transformation“, als auch mit der Projektorganisation zusammen. Die Digitalisierung als ein Trend, der sich auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche auswirkt, ist so umfassend, dass wir zunächst einmal klären mussten, mit welchen Hypothesen wir arbeiten und welche konkreten Themen wir z.B. durch Studien vertiefen wollen. Und wir mussten klären, in welchen Ländern wir nach guten digitalen Beispielen und Strategien recherchieren wollen. Ganz im Sinne des Reinhard Mohn Preises und unseres Stifters:
„Innovation finden, lernen und etwas bewegen kann man am besten dann, wenn man den Blick über unsere Grenzen tut.“
Reinhard Mohn
Vom Breitband bis zu digitalen Kompetenzen
Selbst für Viel- und Schnellleserinnen ist „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace eine Herausforderung – vergleichbar mit dem #RMP17. Was beide miteinander vereint? Für mich persönlich: ca. 1.500 Seiten Lesestoff! Mit ganz unterschiedlichen Partnern wurden Studien und Diskussionspapiere entwickelt, geschrieben, lektoriert, layoutet und veröffentlicht. Ob Open Data, Ausbaustrategien für Breitbandnetzte oder Szenarien für die Mobilität der Zukunft (um nur einige zu nennen) – alle Studien zu den unterschiedlichen Themen mussten mindestens zwei Mal gelesen werden: zu Beginn als Manuskript und in der finalen Version zur Druckfreigabe. Und wie bei Foster Wallace gab es nicht nur viel zu lesen, sondern auch viel zu diskutieren und zu lernen.
Von Schweden bis nach Israel
Ein weiteres Highlight für mich waren die sogenannten Vor-Ort-Recherchen (siehe unsere Videos aus Schweden, Estland und Österreich) und zahlreichen Gespräche mit Menschen in ganz unterschiedlichen Funktionen, die eines einte: Eine positive, chancenorientierte Haltung zur Digitalisierung. Meine Recherchereisen gingen nach Stockholm und Tel Aviv, in Länder mit sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen und Kulturen. Im Norden wie im Süden haben wir Menschen kennengelernt, die nie grundsätzlich kritiklos, häufig angenehm pragmatisch und immer sehr engagiert und offen über ihre jeweiligen Arbeitsfelder mit uns gesprochen haben. Ob es um den flächendeckenden Breitbandausbau in einem Land wie Schweden oder der Rolle des Militärs bei der Entwicklung eines Start-up-Ökosystems in Israel ging – der Austausch mit unseren jeweiligen Gesprächspartnern (vor allem in Schweden waren es auch viele Gesprächspartnerinnen) haben uns unglaublich viele Anregungen für unsere weitere Arbeit gegeben.
Fini?
Nicht ganz. Mit der Preisverleihung setzt das Projekt „Reinhard Mohn Preis 2017“ einen vorläufigen Schlusspunkt. Ganz anders sieht es aber beim Projekt „Smart Country“ und vielen anderen Projekten in der Stiftung aus – hier werden wir in Sachen Digitalisierung selbstverständlich weiterarbeiten.
Und mein Tipp für die Kolleginnen und Kollegen, die den Reinhard Mohn Preis 2018 vorbereiten? Rechnet mit viel Zeit zum Lesen und zum Diskutieren 😉
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