Zwei Mehrgenerationenhäuser zeigen, wie es geht. 540 Mehrgenerationenhäuser gibt es aktuell in Deutschland – in großen und in kleinen Städten, für jüngere und für ältere Menschen. Sie vernetzen die Nachbarschaft, bieten Beratung und Unterstützung in ganz unterschiedlichen Lebenslagen an. Und haben gute Ideen, die zum Nachmachen anregen.
Mit dem Café-Bike unterwegs
In Kelsterbach wartet man nicht darauf, dass die Menschen ins Mehrgenerationenhaus kommen – im Gegenteil. Mit einem umgebauten Lastenfahrrad wird für die Angebote des Mehrgenerationenhauses dort geworben, wo die Menschen sind. So macht das Café-Bike Station auf dem Spielplatz, auf dem Marktplatz, auf Stadtteilfesten oder vor dem Rathaus. Oft geht es in den Gesprächen um die Sorgen und Nöte der Menschen, der Einstieg fällt auf jeden Fall leichter bei Kaffee und Keksen. Das gilt für Jung und Alt gleichermaßen und wird im Filmbeitrag kommentiert mit: „Ich wär‘ dafür, dass es mehr Café-Bikes gibt!“.
Eine Fahrradwerkstatt macht mobil
In der Fahrradwerkstatt des Mehrgenerationenhauses in Kirchen werden gespendete Räder gemeinschaftlich für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte instandgesetzt. In Kooperation mit der Polizei werden Sicherheitstrainings angeboten und ganz nebenbei entsteht ein Austausch über Regeln und Gepflogenheiten des Zusammenlebens. Die gemeinsame Arbeit verbindet Menschen im Ort – über kulturelle, religiöse oder sprachliche Grenzen hinweg. Im Filmbeitrag wird es deutlich: „Wenn man ein Fahrrad repariert, muss man nicht die gleiche Sprache sprechen!“
DemografieGestalter 2018
Beide Projekte wurden gemeinsam mit drei weiteren von Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey mit dem Preis „DemografieGestalter 2018 – Der Mehrgenerationenhauspreis“ ausgezeichnet. In vier Kategorien und einer Sonderkategorie wurden besonders gelungene Projekte bei der Bewältigung des demografischen Wandels vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) gewürdigt. Über 70 Bewerbungen wurden in den Kategorien „Bildung, Beratung und Betreuung“, „Kultur- und Freizeitangebote“, „Partizipationsprozesse“ sowie „Integrationsarbeit“ eingereicht. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey betonte bei der Preisverleihung das hohe Engagement und die wertvolle Arbeit aller Beteiligten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kommentar verfassen